Pilotenuhren werden manchmal auch als Fliegeruhren bezeichnet und sind speziell für die Bedürfnisse von Piloten entwickelt, die sich durch maximale Ablesbarkeit auszeichnen. Ihre Geschichte reicht bis ins Jahr 1904 zurück, als der brasilianische Luftfahrtpionier Alberto Santos-Dumont eine spezielle Uhr von seinem Freund erhielt, niemand anderem als Louis Cartier selbst. Er baute ihm eine einfach ablesbare und vor allem Armbanduhr für die einfache Zeitablesung während der Flüge.
Das Design heutiger Fliegeruhren unterscheidet sich etwas von diesen ersten Pilotenuhren von Cartier und basiert weitgehend auf der Zeit des Zweiten Weltkriegs, die das universelle Erscheinungsbild von Fliegeruhren definierte. Konkret bereitete das deutsche Reichsluftfahrtministerium eine Norm vor, die das Aussehen von Fliegeruhren beschrieb. Diese Uhren wurden im Rahmen der Inventarisierung von Militäreigentum mit dem Code FL23883 versehen und werden oft etwas fälschlicherweise als „Pilotenuhren“ bezeichnet, obwohl sie nicht von Piloten, sondern ausschließlich von ihren Navigatoren verwendet wurden, die damit und mit Hilfe eines Oktanten ihre genaue Position im Luftraum bestimmten. Daher stammt ihr verkürzter Name B-Uhr, der sich vom deutschen Wort Beobachtungsuhr ableitet, was wörtlich übersetzt Beobachtungsuhr bedeutet. Dieses Design findet sich heute z.B. bei Modellen Startimer von Alpina, Flieger von Tutima.
Natürlich sind nicht alle Pilotenuhren von den deutschen inspiriert. Der Schweizer Oris hat beispielsweise die Pilotenkollektion Big Crown, die er bereits 1938 vorstellte, oder modern gestaltete Uhren Big Crown ProPilot. Das Design der Pilotenuhren Meister Pilot der Marke Junghans basiert wiederum auf den legendären Uhren, die dieser Hersteller nach 1955 an die deutsche Bundeswehr lieferte. Der japanische Riese Citizen stellt wiederum funktionsreiche Pilotenuhren Promaster Sky.Ein weiterer traditioneller Hersteller ist Hamilton, der seine Pilotenuhren in der Kollektion Khaki Aviation verbirgt.